1. Platz beim DEICHMANN-Förderpreis für Integration

Aus der Pressemitteilung:

1. Platz beim DEICHMANN-Förderpreis für Integration ging am 14.11.2019 an die Georg-Kerschensteiner-Grundschule aus Hamburg-Harburg

Die Georg-Kerschensteiner-Grundschule aus Hamburg-Harburg hat am 14.11.2019 in Düsseldorf den 1. Preis des DEICHMANN-Förderpreises für Integration in der Kategorie „Schulische Präventivmaßnahmen“ 2019 gewonnen. Ausschlaggebend hierfür war das schulische „Family-Literacy (FLY)-Programm“, mit dem die Bildungschancen der Kinder aller Klassen gestärkt werden. Dies geschieht dadurch, dass die Eltern zu vielfältigen Sprachunterrichtssituationen und weiteren Angeboten eingeladen und aktiv an der Bildung ihrer Kinder beteiligt werden. Ausgezeichnet wurde die Schule von  Herrn Heinrich Deichmann, dem Initiator des Förderpreises und der Schirmherrin mit eigenem Migrationshintergrund Fernanda Brandão (Entertainerin), die auch Jury-Mitglied ist. Die Georg-Kerschensteiner-Grundschule darf sich nun über ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro freuen.

Bereits 2005 startete die Georg-Kerschensteiner-Grundschule im Rahmen von FörMig mit einem Pilot-Projekt zu „FLY“, um den stadtteilbedingten Herausforderungen (hoher Anteil an sozialschwachen Familien und Familien mit Migrationshintergrund und geringen Sprachkenntnissen) zu begegnen. Seit dieser Zeit baut das Programm auf drei Säulen: dem gemeinsamen Unterricht in den Klassen und Lerngruppen mit Kindern und weiteren Familienangehörigen, den Aktivitäten von Elterngruppen (ohne Kinder) und den gemeinsamen außerschulischen Aktivitäten. Es geht sowohl um die Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Kompetenzen, aber auch darum, Freude an Literatur im schulischen und familiären Kontext zu erwirken. Zudem werden die Eltern von den Lehrkräften dabei unterstützt, ihren Kindern eine häusliche Schriftkultur näher zu bringen. Parallel wird die Beziehung zwischen der Schule und dem Elternhaus verbessert, was als zentrales Element in der interkulturellen Zusammenarbeit gilt. Der Kontakt auf Augenhöhe zwischen Lehrkräften und Eltern ist dabei von besonderer Bedeutung. Es geht darum, soziale Brücken zu bauen und sich partnerschaftlich zu begegnen, um den Kindern und Familien größtmögliche Kompetenzzuwächse zu ermöglichen.
Zu Beginn jedes FLY-Unterrichts in den Klassen werden gemeinsam Sprachspiele gespielt, die oft die Mehrsprachigkeit berücksichtigen. Daraufhin folgt die Hinwendung zum zentralen Thema der FLY-Unterrichtsstunde (z.B.  ein bestimmtes Bilderbuch). Im Anschluss daran werden weitere kommunikative Aktivitäten wie Rollenspiele, das Erzählen von Geschichten oder kreatives Schreiben durchgeführt. Der Unterricht wird mit einem kurzen Feedback-Gespräch und der Würdigung der Arbeitsergebnisse beendet. weiterentwickeln können.

Heinrich Deichmann äußerte sich dazu in Düsseldorf wie folgt:  „Die Georg-Kerscheinsteiner-Grundschule begleitet ihre Schülerinnen und Schüler sowie deren Elternschaft auf ganz besondere Art und Weise und schafft somit großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeit“.

Der DEICHMANN-Förderpreis für Integration hat es sich zum Ziel gesetzt, Schule, die sich vorbildhaft für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund einsetzen, zu würdigen. Der Preis wurde 2019 bereits zum 15. Mal verliehen.

14.11.2019 Duesseldorf Verleihung der Deichmann Foerderpreises. Copyright by Deichmann SE Fotograf: Ruediger Fessel Abdruck honorarfrei Bildrechte nur fuer den redaktionellen Gebrauch. Informationen ueber: Deichmann SE Unternehmenskommunikation Deichmannweg 9 45359 Essen +492018676960 www.deichmann.com/unternehmen

 zum Film über unser Projekt

(siehe auch Link: http://www.deichmann-foerderpreis.de/2019/11/14/georg-kerschensteiner-grundschule-aus-hamburg-1-platz-beim-deichmann-foerderpreis-fuer-integration/).

 

Aus dem Projektantrag

Projektbeschreibung „Georg-Kerschensteiner-Grundschule“ (Hamburg, Hamburg)

Kategorie III: Schulische Präventivmaßnahmen

Die Georg-Kerschensteiner-Grundschule im Hamburger Stadtteil Harburg hat sich mit dem „FLY-Programm“ zur Aufgabe gemacht, die Bildungschancen aller 360 Schüler zu stärken, indem sie Eltern in deren Förderung integriert. Kinder aus dem urbanen Stadtteil Harburg, welcher von unterschiedlichen sozialen Strukturen geprägt ist, weisen zu über 80 Prozent einen Migrationshintergrund auf. Alle Klassen der Georg-Kerschensteiner-Grundschule nehmen an dem „FLY-Programm“ teil. Das Programm wird in drei Säulen aufgeteilt: den gemeinsamen Klassenunterricht mit Kindern und Familienangehörigen, den Elterngruppen und den gemeinsamen außerschulischen Aktivitäten. Das Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung Hamburg hat 2016 eine unabhängige Studie durchgeführt, welche zu dem Ergebnis kam, dass alle drei Säulen wirksam sind und das „FLY-Projekt“ somit einen ganzheitlichen Effekt zeigt.

Das Programm wurde 2005 aufgrund der Herausforderungen und des hohen Anteils an sozial-schwachen Familien und Familien mit Migrationshintergrund ins Leben gerufen. Mit ihm wird den Schülern ein solides Grundwissen vermittelt. Es ist bekannt, dass die ersten Jahre im Leben eines Kindes entscheidende Bedeutung für die Lese- und Schreibfähigkeit haben. Daher bietet das Programm eine entwicklungsfördernde Umgebung, welche Kinder und auch ihre Eltern schult. Außerdem werden die Eltern von den Lehrkräften dabei unterstützt, ihren Kindern eine häusliche Schriftkultur beizubringen. Parallel wird die Beziehung zwischen der Schule und dem Elternhaus verbessert, was als zentrales Element in der interkulturellen Erziehung gilt. Zu Beginn jeder Sitzung gibt es multilinguale Sprachspiele. Im Anschluss werden weitere kommunikative Aktivitäten wie Rollenspiele, das Erzählen von Geschichten oder kreatives Schreiben durchgeführt. Der Unterricht wird mit einem kurzen Feedback-Gespräch abgeschlossen. Die Koordination des Programms wird mit der Schulleitung und einem Expertenteam organisiert.

Die Georg-Kerschensteiner-Grundschule hat 2018 den Cornelsen-Zukunftspreis für ihr Programm erhalten. Sie wird durch die Stiftung Bildung und Kinderjahre gefördert.